Bundesrat: 150 Millionen Franken für Impfoffensive

Newsbeitrag

Bundesrat: 150 Millionen Franken für Impfoffensive

Der Bundesrat will gemeinsam mit den Kantonen die Impfanstrengungen nochmals intensivieren, um die Epidemie in der Schweiz möglichst bald beenden zu können.

In den nächsten Wochen sollen möglichst viele Personen erreicht werden, die noch unentschlossen sind und für einen Impfentscheid noch Informationen benötigen. Der Bundesrat hat deshalb an seiner Sitzung vom 1. Oktober 2021 Pläne für eine Impfoffensive in Konsultation geschickt. Geplant sind eine nationale Impfwoche, rund 170 zusätzliche mobile Impfstellen, persönliche Gespräche sowie Gutscheine für Impfberatung. Diese Beratungsgutscheine sollen Privatpersonen erhalten, die einer anderen Person beim Entscheid für eine Impfung wesentlich geholfen haben.

Rund 57 Prozent der Gesamtbevölkerung sind in der Schweiz vollständig geimpft. Damit habe die Schweiz eine der tiefsten Impfraten in Europa, sagte Gesundheitsminister Alain Berset heute vor den Medien.. Mit der Ausweitung der Zertifikatspflicht sei die Nachfrage nach einer Impfung in den letzten Wochen zwar etwas gestiegen, in den letzten Tagen habe sich die Impfgeschwindigkeit aber bereits wieder verlangsamt. Laut Berset dürfte nach heutigem Wissensstand bei den Über-65-Jährigen eine Impfrate von 90 bis 95 Prozent nötig sein, um die Massnahmen aufheben zu können; aktuell sind es 88,5 Prozent, die sich mindestens einmal haben impfen lassen. Bei den 18- bis 65-Jährigen dürfte eine Impfrate von rund 80 Prozent nötig sein. Derzeit sind es rund 71 Prozent.

Impfoffensive als «nachhaltige Investition»

Die Kosten der Impfoffensive belaufen sich maximal auf 150 Millionen Franken. Der Bundesrat erachtet dies als nachhaltige Investition, verglichen mit den aktuellen Testkosten von rund 50 Millionen Franken pro Woche. Der gesundheitspolitische und wirtschaftliche Nutzen einer hohen Impfrate sei unbestritten: Im Schnitt könne pro 100 Impfungen eine Hospitalisierung und pro 250 Impfungen eine Belegung auf der Intensivstation vermieden werden, betonte Alain Berset. Die Konsultation läuft bis am 6. Oktober, am 13. Oktober entscheidet der Bundesrat.

An seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat ausserdem beschlossen, dass sich Personen unter 16 Jahren sowie einmal geimpfte Personen (nur bis Ende November) weiterhin gratis testen lassen können, um ein Covid-Zertifikat zu erhalten. Alle anderen Personen müssen ab dem 11. Oktober für einen Test bezahlen.

Zur Medienmitteilung des Bundesrates, hier klicken.

Fr. 1. Oktober 2021