Die Kontrollberichte zum Rückbau des Rohner-Areals in Pratteln liegen vor.

Die Kontrollberichte zum Rückbau des Rohner-Areals in Pratteln liegen vor.

Die Kontollberichte bestätigen die massiven Vorwürfe.

Die Kontrollberichte der Arbeitsmarktkontrolle für das Baugewerbe AMKB zum Rückbau des Rohner-Areals in Pratteln bestätigen die massiven Vorwürfen. Den Arbeitern aus Polen, Lettland und Litauen wurde nur ein Drittel des geschuldeten Lohns ausbezahlt. Der Verstoss beläuft sich auf sagenhafte 738 000 Schweizer Franken.

Im Fokus der Untersuchung standen vier Firmen, die mindestens 87 Arbeiter auf der Baustelle einsetzten. Diese wären im Rahmen der Kontrolle verpflichtet, diverse Unterlagen zuhanden der AMKB einzureichen. Keines der vier Unternehmen hat die Unterlagen vollständig eingereicht, eine sogar gar keine. Ein klarer Verstoss gegen gegen die Mitwirkungspflicht.

Aufgrund von Beobachtungen und Befragungen der Arbeiter kommt der Kontrollbericht zum Schluss, dass ein 10-Stunden-Tag die Regel war. Plus 5 bis 7 Arbeitsstunden am Samstag, und schliesslich vereinzelt auch an Sonn- und Feiertagen. Damit wurde schliesslich 50 bis 60 Stunden pro Woche gearbeitet. Obwohl die Arbeiter sich 11 bis 12 Stunden auf der Baustelle aufgehalten haben, sind in der Zeiterfassung des Arbeitgebers 4-, 5-, 6- und 7-Stunden-Tage verzeichnet, vereinzelt auch mal 0-Stunden-Tage. Das widerspricht auch völlig den Beobachtungen und Kontrollen, welche die AMKB während der Bauarbeiten gemacht hat sowie den Aussagen der Arbeiter.

Deshalb geht die Paritätische Kommission von 10 Stunden pro Arbeitstag aus. Hinzu kommen Ausgaben für die Entsendeentschädigung wie Übernachtung, Verpflegung sowie Soll-Lohn inklusive Zuschläge gemäss GAV. Gemäss den Kontrollberichten wurde ein Verstoss mit einer Gesamtsumme von 738 741.51 Franken errechnet, um welche die Arbeiter betrogen worden seien.

Den ganzen Artikel lesen Sie hier (PDF), dazu ein Interview Peter Meier ist Zentralpräsident des gesamtschweizerischen Arbeitgeberverbandes AM Suisse. Beide Artikel sind aus dem aktuellen Standpunkt.

Zum Bild: Mittwoch, 28. April 2021. Die Arbeiter verlassen die Baustelle um 18:32 Uhr: Anhand solcher Fotobeweise können Falschangaben in Rapporten widerlegt werden. Foto: zVg

Mo. 6. November 2023